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WERTORIENTIERTE PERSÖNLICHKEITSBILDUNG

„In jedem Menschen lebt ein ursprüngliches Bild seiner selbst, das darauf wartet, erkannt zu werden und endlich leben zu dürfen.“ 

Dr. Uwe Böschemeyer

​2003 arbeitete ich als Sportjournalist für einen Fernsehsender in München und war, den Begriff kannte ich damals noch nicht, „existentiell frustriert“. Dieser Ausdruck stammt von Viktor Frankl, dem Begründer der Logotherapie. 

„Existentielle Frustration"

Frankl ging davon aus, dass der Mensch ein grundlegendes Bedürfnis hat, seinem Leben Bedeutung zu geben, einen Sinn im Leben zu finden. Ohne Sinn kein gelingendes Leben. Wenn wir über längere Zeit das, was wir tun und wie wir leben, als nicht mehr stimmig mit den eigenen Werten und Möglichkeiten empfinden oder wenn es – subjektiv empfunden – nichts wirklich Sinnvolles gibt, wofür es sich zu leben, zu arbeiten oder zu leiden lohnt, dann entsteht das, was Frankl „existentielle Frustration“ nennt.

Sie ist, so Frankl, weder krankhaft noch krankmachend. Erst wenn sie andauert, unbearbeitet bleibt oder mit anderen Belastungen zusammentrifft, kann daraus eine seelische Störung entstehen, deren Wurzel im ungelösten Sinnkonflikt liegt, nicht in verdrängten Trieben oder Kindheitserlebnissen.

Um diesem Zustand zu begegnen, entwickelte Frankl eine sinnzentrierte Psychotherapie – die Logotherapie (Logos = Geist, Sinn). Auf ihrer Grundlage erarbeitete sein Schüler Uwe Böschemeyer die Wertorientierte Persönlichkeitsbildung, kurz WOP®, ein logotherapeutisches Präventions- und Bildungskonzept, das Sinn- und Wertfragen in den Mittelpunkt stellt.

Menschenbild und Ziel


Die WOP® versteht sich als eigenständiger „dritter Weg“ neben der krankheits- und konfliktorientierten Psychotherapie und lösungsorientierter Beratung. Sie gründet im Menschenbild der Logotherapie, wobei die Betonung auf der geistigen Dimension und deren Aspekten Wert, Sinn, Freiheit, Verantwortlichkeit und Liebe liegt. 

Sie richtet sich an gesunde, aber oft existentiell frustrierte Menschen, die in Lebens- und Sinnkrisen stecken und begleitet sie auf dem Weg zu sich selbst, zu einem erfüllten Leben, zum Sinn und zum Grund des Seins. Dabei wird der Mensch nicht über Defizite, Störungen oder Symptome verstanden, sondern über seine inneren Werte und Möglichkeiten. 

Ziel der WOP® ist die Weiterbildung und Entfaltung der Persönlichkeit, um eine wesentliche Voraussetzung für die Prävention seelischer und körperlicher Erkrankungen zu schaffen. 

Arbeitsweise

Die wichtigsten Methoden der WOP® sind 

  • das klientenzentrierte, wertorientierte Gespräch, das über die reine Problemanalyse hinausgeht und auf neue Wert- und Sinnerfahrungen ausgerichtet ist

  • die von Dr. Boeschemeyer entwickelten Wertimaginationen: eine Arbeit mit inneren Bildern, in deren Zentrum personifizierte Aspekte des unbewussten Geistes stehen wie „die Mutigen“, „die Freien“ oder „die Liebenden“ – schwer zu beschreiben, in der Praxis aber leicht zugänglich und oftmals erhellend

  • das Enneagramm: meine favorisierte Typenlehre, die neun menschliche Grundstrukturen unterscheidet, die verschieden denken, empfinden, fühlen und handeln und jeweils ihre eigenen Entwicklungsmöglichkeiten, aber auch Herausforderungen mitbringen.

 

Inmitten meiner eigenen „existentiellen Frustration“ las ich ein Interview mit Dr. Böschemeyer über das Leben und die WOP®. Ein persönliches Treffen folgte, dann der Beginn meiner Ausbildung zum Mentor für Wertorientierte Persönlichkeitsbildung – und schließlich die Kündigung meiner Festanstellung bei Sat.1.

Die Ausbildung und die Zeit, die ich danach im Ausbildungsinstitut als freier Mitarbeiter verbrachte, waren für mich in jeder Hinsicht sehr lehrreich und prägend. Ich fand dort eine geistige Heimat, und bis heute bildet all das, was ich damals gelernt habe, die Basis meiner Arbeit.​

Links

Literatur

  • Uwe Böschemeyer: „Worauf es ankommt: Werte als Wegweiser“, Piper Verlag

  • Uwe Böschemeyer: „Unsere Tiefe ist hell: Wertimagination - ein Schlüssel zur inneren Welt“, Kösel Verlag

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